Lange Zeit nur in der Theorie diskutiert und als Utopie abgetan. Aber heute ein Ziel das jede Demokratie als Richtschnur für ihr Handeln nehmen sollte. Der Weg dahin mag lang erscheinen, wenn nicht sogar unmöglich. Aber macht man sich mal auf den Weg, so wird aus der gefühlten Ewigkeit eine schöne Wanderung. Denn eins ist sicher: richtige Demokratie kann so geil sein.
Politiker abschaffen
„… Aber was für Ticker ist ein Politiker, woher kommt er, und was will er von der Welt?“ singt bereits 1969 Georg Kreisler über diese Spezies, über die man schwer sagen kann, was passiert ist, dass wir sie haben und nicht so recht wissen, ob sie immer in unserem Interesse handeln, wofür wir sie gewählt haben. Verfolgt man die Stammtischgespräche wird klar, dem ist nicht so und viele interessante Einwände und Anregungen von vorderster Front bleiben unerhört.
Die Politiker, gemeint die Berufspolitiker auf Landes- und Bundesebene, sind meist Juristen, Lehrer, Professoren oder anderweitig priviligierte Oberklasse, die vielelicht auch mal inhaltlich arbeiten, aber oft nicht wissen was das Volk eigenlich will. So die Umfragen. Es ist eine Zersplitterung der breiten Bevölkerung mit dem Fokus auf die Wähler der nächsten Wahl, statt solide ganzheitliche Konzepte zu erarbeiten für alle. Wir wissen, die natürlichste und effizenteste Organisation ist die, die kooperiert, gut kommuniziert und auf alle achtet, weil jeder zu Wort kommt.
Dass das System der Politiker aus einer alten Zeit stammt ist klar. Auch wenn mitlerweile ein kleiner Teil Frauen hier auch vertreten ist, die aber dem Duktus der Männer anpassen. Heute Staatsbürger sein ist ungefähr so wie ein Auto besitzen, aber einen Fahrer haben, der hinfährt wo er will und nicht wohin man selbst will. Wir müssen seinen Willen akzeptieren, auch wenn er uns sagt er habe verstanden wohin es gehen soll. Wir wollen diesen Konstruktionsfehler beheben und uns emanzipieren indem wir uns selbst ans Steuer setzen. Der Politiker wird an der nächsten Ampel rausgeschmissen und soll zu Fuß gehen. Das ist unser Auto. Wir schaffen die Politiker ab.
Bürgeraccount
Aber wie soll das funktioniern ohne Politiker, die die Arbeit von vorher vielleicht schlecht, aber zumindest erledigt haben? Ich entwerfe mal ein Bild dazu. Man muss sich die BRD mit seinen 80 Millionen Mitarbeitern wie eine große Firma vorstellen. Jeder hat einen Arbeitsplatz der einem zugeordnet wird und jeder bekommt Aufgaben. Früher wäre das eine riesige Fabrik. Heute hat jeder einen Homeofficeplatz. Dort loggt man sich mit seinem Personalausweis ein. Es wird erfasst was Interessensgebiete sind und was die besonderen Fähigkeiten sind. Dann kann man an Abstimmungen arbeiten, indem man sich informiert, Fragen und Einwürfe einbringt und abstimmt über Gesetzte etc. Norwegen hat dieses System bereits. Es können z.B. Entscheidungen gemacht werden, wie das Geld aus dem Ölexport investiert wird. Die Anwendung ist vielfältig auf die verschiedenen Probelme anwendbar. So kann die Meinung des Volkes eingeholt werden. 24 Stunden an 7 Tagen. Abstimmungstools, wie die Messung des geringsten Widerstands kommen z.B. an einem Tag zu dem Ergebnis des maximalen Spitzenverdienstes, das zuvor Monate gedauert hat. Und das auf einer breiten Basis. Das lässt sich auf viele weitere Fragen ausweiten. Ob man dann noch gewählte Leute braucht für die Ausführung sei dahingestellt. Es steht zumindest fest, was der Wille des Volkes ist. Hier als kleiner Vorgeschmack ein recht grober Entwurf als Umfrage.
Freier ÖPNV
In Zukunft kann nicht jeder Auto fahren. Das zeigt das Bild der Ballungsräume und Städte schon heute. Deshalb mussen wir das effizientere Verkehrsmittel wie den ÖPNV und sein Netz ausbauen und für eine Renaisance auf diesem Gebiet sorgen. Anklänge dazu war das 9 Euroticket. Was leider nur ein Testballon war. Der Anklang war zumindest gewaltig. Die Schiene muss, wie die Straße, in Staatshand bleiben, also in unserer und der Betreiber dieser Infraturktur muss es auch, um die Kosten hierfür so gering wie möglich zu halten. Erfindungen auf diesem Gebiet würden ihr übriges tun.